Teezerermonie im Meditation House
So finden Sie tiefen inneren Frieden
Der japanische Teeweg (Chadô) ist ein Weg in die Stille, auf dem Gast und Gastgeber zu einem tiefen inneren Frieden finden können.
Der Teeweg ist einer der vielen Übungswege, die vom Zen beeinflusst wurden und die zurück in den eigenen Ursprung führen sollen wie Sun-Mudo, das Zen-Bogenschießen, Blumenstecken oder die Kunst, mit dem Pinsel zu schreiben.
Gastgeber und geladene Gäste versammeln sich in einem schlichten, winzigen Teeraum und genießen gemeinsam eine Schale vom kostbaren grünen Pulvertee, dem Matcha, den der Gastgeber mit harmonischen Bewegungen zubereitet. Atmung und Bewegung werden zu einer harmonischen Einheit. Der Gastgeber „tanzt“ den Tee und Gäste und Gastgeber werden Eins. Dabei erleben sie den konkreten Augenblick in seiner Unwiederholbarkeit. In Japan sagt man: Ichi go - ichi e: Ein Zusammentreffen - eine Situation. Dieser Augenblick des Lebens ist so kostbar, weil er nicht wiederholt werden kann.
Im Jahr 1191 brachte der japanische Mönch Eisai den pulverisierten Tee und kostbare Teegeräte von einem Studienaufenthalt im Tang-zeitlichen China mit zurück nach Japan. Er propagierte den Pulvertee als „Wundermittel“ zur Erhaltung der Gesundheit und zur Verlängerung des Lebens.
Der Tee verbreitete sich zunächst nur in den Tempeln und im Samurai Adel. Für die einfachen Menschen war der Tee zu teuer und kostbar. Die Mönche tranken ihn zur Unterstützung ihrer Meditation und die Samurai entwickelten komplizierte geheime Rituale der Teebereitung. Später im 15. Jahrhundert formten Teemeister aus dem Kaufmannsstand aus den geheimen Zeremonien der Samurai den Teeweg.
Der bedeutendste Teemeister war Sen no Rikyu (1522 - 1991), dessen Nachkommen noch heute in eigenen Teeschulen die uralte Tradition weiter überliefern. Rikyû errichtete mitten in der Stadt schlichte Teehütten im Stil einer Einsiedlerklause, umgeben von winzigen Teegärten, die den Eindruck einer Bergeinsamkeit vermitteln. Dorthin zogen sich die Kaufleute zurück. Sie fanden mitten im tätigen Leben den Ort der Stille, um wieder den inneren Frieden zu finden, ohne dass sie als Mönche in einen Tempel eintreten mussten.
Heute kann man die Teezeremonie überall auf der Welt erlernen. Auch in Deutschland gibt es Teelehrer und Schulen des Teeweges. Gerade in unserer hektischen Zeit ist die Stille des Teeweges ein kostbares Geschenk.